Zeitensprünge 1/2017


Berlin · 2017  Uwe Topper topper

Inzwischen ist das Heft 1/2017 der Zeitensprünge von Heribert Illig herausgekommen, einen Monat früher als zu erwarten gewesen wäre, wie Illig schreibt, und auch mit bissigen Hinweisen auf aktuelle politische Themen, was bisher selten der Fall war.
Sowohl die frühe Besiedlung Amerikas als auch die Goldherstellung in frühgeschichtlicher Zeit sind Kernpunkte des Heftes, kompetent besprochen und mit neuesten Erkenntnissen angereichert. Mich hat dabei besonders die Diskussion um die Fälschung goldhaltiger Funde der Bronzezeit angezogen, und ganz speziell die um die Echtheit der Nebra-Scheibe. Man wird sich erinnern, daß ich seinerzeit, als der Fund dieser komischen Scheibe bekannt gemacht wurde, zu den ersten gehörte, die „Fälschung“ schrien, und das nie widerrufen habe, nicht nur gegen härteste naturwissenschaftliche Aussagen sondern auch gegen die entsetzten oder zumindest enttäuschten Kollegen, die diese Himmelsscheibe als den ultimativen Beweis für die hohe astronomische Wissenschaft der Bronzeleute in Thüringen und zum kostbarsten erklärten, das je in unseren Breiten gefunden wurde. Dem kritisch referierenden Illig kommen nun wohl auch Bedenken, er äußert seine Meinung nicht explizit, konzentriert sich auch auf die wohl längst geklärte Erkenntnis, daß der Fundzusammenhang des „Hortes“ zweifelhaft ist, daß also die mit der Scheibe gefundenen Schwerter usw. nicht dazugehören, weder zeitlich noch handwerklich. Über das Gold auf der Scheibe wird nun kontrovers berichtet, seine Herkunft wird wohl noch einige Male wechseln, je besser die naturwissenschaftlichen Methoden voranentwickelt werden. Daraus allein kann gewiß keine Entscheidung über echt oder gefälscht getroffen werden, die dürfte vorläufig weiterhin nur über die Aussage auf der Scheibe selbst möglich sein, also aus inhaltlichen Gründen, wie schon Joseph Aschbach 1868 prinzipiell zeigte: Materialien und Formen können von Fälschern immer besser hergestellt werden als von den Fachleuten (sonst wären sie keine Fälschungen sondern Unfug), eine Sichtung kann nur aufgrund der inhaltlichen Aussage getroffen werden. Und die ist bei der Dekoration der Scheibe von Nebra meines Erachtens dermaßen dumm, daß es jeder sehen müßte. Stattdessen werden die größten mathematisch-astronomischen Geheimnisse darin gefunden, die jeden modernen Astrologen erblassen lassen. Und Astronomen eigentlich nur zum mitleidigen Lächeln bringen: der Halbmond steht verkehrt herum, die Plejaden sahen auch in der Frühgeschichte nicht so aus, geschweige denn heute; die geografische Breite des Fundortes kann man in jeder beliebigen Zeichnung finden, in der es keinen definierten Nullpunkt gibt, usw.
Warum wurden vor dem Reinigen der Scheibe durch die Archäologen, die in der Ausstellung von Nürnberg (wo allerdings anstelle der Scheibe nur eine Nachahmung gezeigt wurde, schade ums Eintrittsgeld) noch behauptet wurde, nicht Proben der Verunreinigungen genommen? Unreinheiten wurden untersucht, nämlich ein Zehntelgramm des Bodens, hauptsächlich Sand, der der Scheibe noch anhaftete. A bissel wenig: 0,1 g.
Solche Feinheiten bringt Illig zur Sprache, wie er es schon 2014 brachte: "Das Alter (der Scheibe) wurde mittels C14 aus 0.6 mg Kohlenstoff ... bestimmt." Er stammte allerdings von einem der "Beifunde", die ja ganz sicher anderer Herkunft sind. (Siehe meine Besprechung der go ZS 3/2014).
Gegen die Behauptung, die Scheibe von Nebra sei eine moderne Fälschung, hat Ernst Pernicka sein ganze Gewicht als Fachmann aufgeboten, dagegen den Fund von Bernstorf als Fälschung entlarvt. ("Von Anfang an" hatte schon ein Archäologe mit 35 Jahren Erfahrung, Stefan Winghart, den Bernstorfer Goldfund als Fälschung erklärt.) Nach Illigs Rezension der entsprechenden Behauptungen sieht es nun so aus, als wäre es eher umgekehrt! Ob es sich hier um einen reflexiven Vorgang handelt, wie bei Kindern: eine Hand haut die andere?
Aus den Argumenten kann man etwas lernen: eine Datierung von frühgeschichtlichen Gegenständen ist so ungewiß wie immer, die Naturwissenschaftler haben nur Hilfestellungen bereit, eine Entscheidung können sie nicht treffen. So bleibt eben doch nur die Inhaltsprüfung, und die bringt in beiden Fällen keine ermutigenden Ergebnisse. Für mich steht weiterhin fest: Die Scheibe von Nebra ist eine plumpe Fälschung.
Von den weiteren Aufsätzen in diesem Heft kann ich der Kürze halber nur einige erwähnen. Weiterführend in unserer Forschung ist Illigs Besprechung des Buches von Antonio Foresti (1625-1692), „Die Leben derer Königen in Dännemarck und Norwegen“, dem Illig als Ergebnis „Zwei Jahrtausende erfunden“ in der Überschrift zuteilt. Allerdings vergleicht er stets mit den heute gängigen Vorstellungen alter Geschichte, wie sie in wiki reflektiert wird. Ob das noch lange als Maßstag dienen kann? Der Weg, wie der „heutige Forschungsstand“ der Geschichte Skandinaviens (und der übrigen Welt) zustandekam, wird nämlich durch Illig gerade am Beispiel Foresti gezeigt: Es handelt sich nicht um „frommen Betrug“ sondern um „ehrgeizigen Betrug“, sagt Illig; „es wird überdeutlich, dass nationales Selbstwertgefühl unbedingt uralte Wurzeln benötigt.“ Ein schönes Lehrstück aller Spielarten von Thubalismus (dem Topper 1977 auf den Leim ging im angehängten Kap. 22, / korr. 1998 S. 77 ff), der dennoch in vielen Historien noch wilde Blüten treibt! Jahrtausende mit wunderbaren Königen und Helden wurden aus dem Ärmel geschüttelt, immer wieder ausgeschmückt oder ausgeschieden (je nach Bedarf), mit anderen Geschichtssträngen verknüpft zu einem festen Netz, das dann so unzerreißbar wurde, daß es bis heute weiterwächst, auch wenn die Vorgänge der Erfindung – hier im 17. Jh., aber schon seit Tritthemius und noch bei Schmeller und Hanka im 19. Jh. – inzwischen längst bekannt sind. Die skandinavische Lücke in dieser Aufdeckung wurde nun hiermit durch Illig geschlossen, kaum neun Seiten, die es in sich haben.
Der Streit um die Entstehung des Christentums, den Illig mit Atwill und Weber unter Berücksichtigung von Carotta in diesem Heft breit fortführt, mag für Agnostiker amüsant sein; er wäre allerdings im 19. Jh. aktuell gewesen und ödet dermaßen an, daß man nur drüberfliegen möchte, denn wesentlich neue Hinweise kommen nicht heraus. Statt dessen wird wiedermal alter Wein in alte Schläuche gefüllt, daraus wird eher Essig.
Sinnentstellende Flüchtigkeitsfehler (zweimal David statt Daniel usw.) kommen leider auch wieder vor, Illig leistet eben Titanenarbeit.
Uwe Topper im Mai 2017

Nachtrag zu ZS 1/2017:

Leider beim ersten Lesen übergangen, da die Besprechung eines schwachsinnigen Buches durch Robert Soisson mich wohl vom Weiterlesen abhielt: Er hat anschließend auch ein vor einigen Jahren erschienenes Buch von François de Sarre rezensiert, und das nicht unbedingt abfällig, wenn auch ablehnend: Mais où est donc passé le Moyen Age? Le récentisme (Hades, Rouen 2013).
Soisson weist darauf hin (S. 149), daß Sarre in den 90-er Jahren Kontakt zu Horst Friedrich, Heribert Illig und Uwe Topper hatte. Stimmt, ich habe für besagtes Buch im Mai 2005 mehrere Tage lang in Sarres Wohnung in Nizza Korrektur gelesen. Kontakt also nicht nur in den 90-er Jahren, Zusammenarbeit wäre genauer, wie man auf unserer Webseite lesen kann: Francois de Sarre ist hier seit vielen Jahren unter "Mitarbeiter" geführt.
Das Buch erschien aus rätselhaften Gründen dann doch nicht sondern acht Jahre später in einem anderen Verlag. In der Zwischenzeit hat Sarre noch einiges am Inhalt feilen können. Hier die französische Version von 2006 go im Format pdf.
Nun wieder Soisson: "Im Unterschied zu Illig vertritt de Sarre vehement die These, dass es einen Zeitensprung von ca. 1000 Jahren gibt, inspiriert in dieser Hinsicht von Fomenko und Topper." Von Fomenko wohl nur indirekt, denn Fomenko hat das in dieser Weise nicht behauptet, er sprach von Verschiebungen der Geschichtsschreibung, wo auch eine Spanne von über 1000 Jahren vorkommt. Nicht "Sprung".
Die weitere Besprechung durch Soisson ist durchaus lesbar und akzeptabel, etwa: "Illig wird gewissenhaftes, methodisch korrektes Vorgehen bescheinigt."
"Allerdings hält Sarre es "eher mit Topper, Gabowitsch, Pfister und anderen mehr." Stimmt.
Man muß nicht mit allem, was Soisson kritisiert, einverstanden sein, aber der Schluß versöhnt: "Fazit: Positiv ist, dass in Frankreich das Thema Chronologie thematisiert wird."
Wie wir ja auch schon hier feststellten: go Chronologiekritik im Westen angekommen.

Besprechung des neuen Heftes der "Zeitensprünge" (2/2017)

Zwei Beiträge dieses Heftes fand ich besonders bemerkenswert:

Brooks, Nicholas (1986, Antrittsvorlesung in Birmingham, gedruckt 1998 in "Anglo-Saxon Myths" (Hambledon Press, London), übers. von Birgit Liesching, S. 258-276 : „Geschichte und Mythos, Fälschung und Wahrheit“.

Die von Birgit Liesching übersetzte Antrittsvorlesung von Nicholas Brooks vor 31 Jahren, bringt einige Überraschungen, aber leider keine Erklärung für diese normannischen Geschichtserfindungen: wer hat sie nun eigentlich ausgedacht und wann?
In dieser Vorlesung geht es direkt zur Sache: Mythen gehören zum Geschäft der Geschichtsschreibung, und sie haben eine eigene Wirklichkeitsform, die oft auch als Fälschung oder Lüge angesehen werden kann. Da ist vom normannischen Mythos die Rede, wobei sich herausstellt, daß der englische Begriff "myth" nicht deckungsgleich mit unserem Wort Mythos oder Mythus ist. Im Englischen wird darunter eine eher schwammige, geschichtlich nicht nachprüfbare Story verstanden, während das Wort bei uns einen altmodischen, aber keineswegs abfälligen Klang hat: Sage aus ferner Zeit, Legende, sogar Sinnbild religiösen Inhalts.
Ein Beispiel von Brooks:
„Wenn wir der Evidenz des Wandteppichs von Bayeux trauen dürfen...“, und das meint Brooks in diesem Fall verantworten zu können, obgleich die Veränderungen durch die Restaurierung Anlaß zu Zweifeln gaben, die aber beseitigt wurden. ... dann trugen die Normannen einen ganz eigenartigen Haarschnitt, nämlich von Ohr zu Ohr über den Scheitel das Hinterhaupt rasiert. Was sollte das bewirken? Und wo haben wir weitere Hinweise auf diese Besonderheit?
Das erinnert an den Haarknoten der Sueben, der selbst bei einer Statue eines Prinzen im alten Ägypten noch die schwäbische Herkunft verrät, oder den alttestamentarischen Ausdruck für gewisse Heiden: „die das Haar hinten gerade abschneiden“ (also Reiterkrieger wie Pathan oder Kosaken).
Brooks meint jedenfalls, daß es zur Identitätsschöpfung zweckdienlich war, eine besondere Haartracht zur Schau zu stellen; aber diese nordmännische Identität ist ja eine literarische Fiktion, wie er hervorhebt. Der Teppich dann auch? Meine Zweifel an der Datierung des Teppichs waren da noch harmlos, sie betrafen nur die 400 Jahre zwischen angeblicher Herstellung (um 1070) und Bekanntwerden des Teppichs, um 1470. (siehe hier go : Teppich von Bayeux)
Brooks zweifelt aber nicht generell an Darstellungen auf dem Teppich (siehe oben). Nicht alles muß ausgedacht sein, einiges kann auch reale Hintergründe haben.
Dagegen werden der Runenstein von Kensington und die Vinlandkarte durch Brooks klipp und klar als Fälschungen bezeichnet, was der Schreiber der Erläuterungen (ich nehme an: Heribert Illig) abschwächt; die Wikingerpriorität in Nordamerika sei gesichert, und die Echtheit der Vinlandkarte sei unverändert strittig (was ich nach Betrachten der Vinlandkarte für unmöglich halte, dermaßen stümperhaft gefälscht ist sie). Brooks stellt Barry Fell zum "irre(n) Rand der Archäologie und der Geschichte", wobei auch E. v. Däniken genannt wird. In Illigs Kommentar wird aber nicht gesagt, ob das Urteil über Fell berechtigt sei; er verweist nur auf "wiki", was bei der kritischen Meinung, die Illig zuweilen gegen das Monster "wiki" vorbringt, nichts Gutes verheißt. Ist Fell damit rehabilitiert?

Und hier nun ein anderer "irrer Rand" der Forschung, die Ley-Lines oder mystischen Linien, die vorgeschichtliche Bauten verbinden: "Von Apoll zum hl. Michael – über 4.000 km. Eine Rätsellinie." (S. 302-318)

Von Heft 1-1997 an (bis 1-2004) hat Peter Amann (Pseudonym) die keltischen Kalender in der Landschaft in Form astronomischer Visurlinien in Süddeutschland schrittweise hier vorgestellt und gar manchen zum Grübeln gebracht, aber – soweit ich feststellen konnte – doch weitgehend nur Schweigen geerntet. Er war durch einen Zeitungsartikel von 1991 darauf gekommen und fand später heraus, daß Walter Eichin vermutlich der erste war, dem 1953 diese seltsame Entdeckung gelang: Gewisse Berge im alemannischen Raum stehen derart günstig, daß man durch Verbindung der Kuppen ein Liniennetz über das Land werfen kann, das sowohl die Sonnenwenden als auch die Mondwenden, sogar die Große und Kleine Mondwende im selben System, anzeigt. Das ist dermaßen überraschend, daß einem beim ersten Hineinlesen ein Schauer über den Rücken läuft. Die Berge stehen dort seit Urzeiten und doch so genau an der richtigen Stelle, daß es kein Zufall sein wird.
Nehmen wir die drei Kaiserberge (Fotos siehe hier): Hohenstaufen, Stuifen und zwischen den beiden der Rechberg. Sie sind wahrlich nicht klein, sondern ragen als höchste Erhebungen weit über das Land, sind auch sonst berühmt. Auf einem christlichen Altarbild aus dem 16. Jh. sah ich sie schon.

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Die Dreikaiserberge auf einer Kreuzabnahmedarstellung (von "1515") in der Pelagius-Kirche in Denkendorf, Württemberg
(rechte Tafel des Triptichons, Ausschnitt, Foto LK 2014)

Amann stellt fest: die drei Berge gehören zu einem solchen Liniensystem! Sie sind vom Teckberg 25 und 31 km entfernt. Von hier aus geht die Visurlinie der Nördlichen Großen Mondwende genau auf den Staufen, die Nördliche Kleine Mondlinie auf den Stuifen (die beiden Berge liegen übrigens auf genauer Ost-Westlinie), und mitten dazwischen läuft die Linie des Sonnenaufgangs im Mittsommer genau auf den Rechberg zu. Der Gelbe Fels auf dem Teck müßte von Menschenhand zu diesem Zweck dorthin gesetzt worden sein. Amann hat noch einige zusätzliche erstaunliche Informationen herausgefunden, nämlich daß auf diesen Linien häufig auch Keltenschanzen ("Licht-Meßhöfe") liegen, alte Oppida, Kirchen oder Kapellen, Burgen oder sogar Naturformationen wie Bergkuppen, einen Vulkanschlot, das Rheinknie bei Basel und ähnliches. Manchmal folgen sie auch alten Wegen, was nur zu verständlich ist, wenn sie in der Frühzeit zu diesem Zweck angelegt wurden. Ach, fast hätte ich es vergessen: diese Kalendersysteme der Alemannen müssen seit uralter Zeit im Bewußtsein der Bevölkerung verankert sein, die Berge tragen sprechende Namen. Da gibt es ein System, wo alle Sonnenvisur-Berge Belchen (frz. Ballon) heißen, ein anderes, wo die Mondvisur-Berge als Blauen bekannt sind. Und Staufen oder Stuifen (anderswo auch Stuben) weist auf Stufen(berge) hin.
Zu diesen Ideen, die ein großes Umfeld haben, hielt ich 2007 einen Vortrag in Potsdam, der im Internet erhalten ist:
SY8122 Topper - Himmel auf Erden 10 S.indd - Efodon. Ich empfehle, diesen zuerst zu lesen.
Die Wiederlektüre erfolgt aus gegebenem Anlaß, nämlich angeregt durch den Beitrag von Heribert Illig im neuen ZS 2-2017. Er hat ein 50 Jahre altes Schriftwerk eines Franzosen, Jean Richer, und damit ein weiteres Stück Liniengeschichte hervorgeholt. Hier gehen die schnurgeraden Linien von der Südspitze Irlands bis ins Heilige Land und verbinden auffällige Heiligtümer, die Apollon oder Michael geweiht waren (und sind) und meist auf herausragenden Bergen, Inseln oder sonstwie natürlichen Punkten stehen. Schier unvorstellbar!
Es gibt statistische Untersuchungen (Stolla/Bischof), die eine Zufälligkeit für das Vermessungssystem in der Steiermark mit 1:800.000 angeben. Ist das schon genug, um Zufall auszuschließen?
Das Problem liegt für mich an anderer Stelle: Wenn die Liniensysteme angelegt wurden, dann fragt sich: WANN geschah das? Wie müssen wir uns das kulturelle Umfeld derartig großräumiger Anlagen denken?
Erstaunlicherweise ist das von Amann in Süddeutschland gefundene nur eins von einer ganzen Reihe von Kalendersystemen. Und mehr als ein Dutzend anderer Systeme überzieht ganz Europa und das Mittelmeer.
Illig (S. 310) bespricht anschließend an Richer auch die beiden Aufsätze in Zeitensprünge von Hans-E. Korth von 2005, vor 12 (nicht 14) Jahren, die Illig zunächst unterstützt hatte (S. 311). Allerdings war ein geplanter dritter Teil nicht mehr eingereicht worden, wie wir nun erfahren. Schon im ersten Teil waren einige Unklarheiten zu vermerken. In meiner Besprechung ZS 1-2005 ging es nicht nur um die Unwahrscheinlichkeit dieses Mont-Blanc-Systems, sondern auch um die Erklärung, die Korth entwarf: Es handle sich um Orientierungslinien für Handelswege, was wohl ausscheidet, selbst wenn so ein unerklärliches Zusammentreffen von drei alten Wegen im Raum Stuttgart mit einer Belchen-Visurlinie schon am Anfang steht und dem Ganzen seinen Rückhalt gibt (2005, Abb. 1).
Wenn die Linie des Sonnenaufgangs an Winterwende eine derart wichtige Stellung einnimmt, dann mag das für den jeweiligen Ort durchaus nachvollziehbar sein: Jeder wollte gern den Tag des tiefsten Sonnenstands genau wissen. Eine Tagereise weiter südöstlich auf dieser selben Linie müßte dann wieder eine neue Blickrichtung vermerkt werden, denn je näher wir dem Wendekreis kommen, desto mehr biegt unsere Linie nach Osten ab. Sie beschreibt eigentlich eine spiralförmige Kurve, und dann ist es wieder nichts mit der Orientierung im Gelände, denn meine Visur ist keine Gerade – Grundbedingung bei Korth – sondern bringt mich schließlich in eine ganz andere Richtung, jedenfalls nicht nach Griechenland oder gar ins Heilige Land.
Ich marschiere übrigens lieber am Berghang entlang statt über den Gipfel und vermeide Sümpfe, überquere Flüsse an Furten und nächtige in Rasthäusern, wenn ich als Bronzehändler oder Megalith-Lehrer unterwegs bin. Der Sonnenaufgang an einem bestimmten Tag im Jahr ist mir keine Hilfe. Mal ganz abgesehen von der unermeßlichen Anstrengung, derartige Linien in der Landschaft über Hunderte, ja Tausende von Kilometern zu markieren.
Bei Richer ging es um Jahrestage oder -abschnitte, es werden die Zodiakbilder in die Deutung einbezogen, was meiner Meinung nach gar keinen Sinn macht. Es kommt sogar der Begriff Astrologie vor, und das ist wohl jenseits der Diskussionsmöglichkeit. Die beiden Bücher von Richer fand ich zitiert bei Doumayrou (1975, S. 10 u. 64), den ich 2002 in die Diskussion eingeführt hatte, weil er schon so früh in schlüssiger Weise die unerklärlichen Linien erforscht hatte. Der Anlaß, ihn damals zu zitieren, war für mich jenes abschreckende Gefühl: Wenn so viele Liniensysteme möglich sind – es standen ein Dutzend verschiedene zur Verfügung, heute sind es noch mehr – dann müssen bei einigen von ihnen schwerwiegende Fehlschlüsse vorliegen. Von Festers um 9,5° gegen die Nordrichtung verschobenen Gitter über die Sternenstraßen von Kaminski 1995 bis zum verzerrten "Bodenhimmel" von Thiele und Knorr 2003 waren zu viele Linien auf dem Brett, die alle ihre Befürworter hatten und Berechtigung verlangten. Die mehrere tausend Kilometer überspannende Linie vom Herzen Deutschlands bis zum Apollontempel auf Delos hatte Machalett 1970 eingeführt. Ein griechisches Vermessungssystem, das die Tennen auf den Bergen verbindet, besprach Rogowsky 1973 ...
Die Idee ist älter. Zu den frühesten Entdeckern zählt wohl der Polizeibeamte Xavier Guichart, dessen Alaise-System auf Ortsnamen gegründet war und kaum ernstgenommen wurde (Ausnahme: René Guénon). Er begann bereits 1911 mit seiner Erforschung der Linien (Meier u. Zschweigert 1997, bes. Kap. 14d). Neuerdings hat Preben Hansson in Dänemark weitere Vermessungsorte aufgezeigt, indem er die Machalettsche Linie von Delphi – Dordona – nach Nordwesten bis Dänemark verlängerte (ebendort S. 251).
Der Kunstbegriff Ley-lines ist seit Watkins Buch (1925) nicht mehr aus der Diskussion wegzudenken. Ohne diesen Begriff zu kennen, hatte ich auf der Iberischen Halbinsel (veröfftl. 1977) zahlreiche gerade Verbindungslinien vermerkt, die jeweils von einem alten Turm zum nächsten führten und offensichtlich der Nachrichtenübermittlung dienten. In der heute waldarmen Landschaft Spaniens ist das durchaus erkennbar, während in Frankreich und vor allem bei uns häufig der Baumbewuchs die Sichtlinien stört. Wir müssen uns also Sichtschneisen denken, die in der Frühzeit ständig freigehalten werden mußten und dann auch als Verkehrswege (häufig bis heute) dienten.
Nachdem ich auf das Büchlein von Röhrig (von 1930) gestoßen war, brach ich meine theoretisierenden Einwände ab und fuhr nach Ostfriesland. Dort liegt ein Liniennetz vor, das tatsächlich die ganze Landschaft sinnvoll überzieht und heute noch "greifbar" ist. Dort ist auch eine wichtige Bedingung leicht erfüllbar: Die Hügel, die als Nachrichtenpunkte oder zur Orientierung dienten, sind nicht nur leicht aufzuschütten, sondern offensichtlich von Menschenhand angelegt. Hier fällt jeder Zweifel weg: Das System ist eindeutig, uralt, vermutlich kultisch bedingt, und öffentlich bekannt. Und auch hier gibt es zwei Anlagen, die wahrscheinlich zeitlich aufeinander folgten, wobei eine Zerstörung dazwischen nicht erkennbar, aber auch nicht auszuschließen ist. An diesem einfachen Linienraster sollte die Forschung ansetzen und dann zu komplexeren Gebilden fortschreiten.
Wo steht die Forschung heute in Bezug auf diese Linien?
Unter Ley-lines versteht man heute eine Mischung aus sehr verschiedenartigen Konzepten:
elektromagnetische Ströme im Erdreich oder direkt darüber, die mit der Rute gemessen werden,
oder geologische Verwerfungslinien, die bei Erdbeben erkennbar werden,
oder Visurlinien zu kalendarischem Gebrauch,
oder Orientierungslinien zur Landvermessung,
oder schnurgeradeaus führende Verbindungswege zwischen zwei Punkten, die oft schon in vorhistorischer Zeit angelegt wurden (zur Nachrichtenvermittlung).
Bei einigen dieser Linien können auch zwei (oder mehrere?) Kategorien zusammenteffen, vielfach ist das aber nicht möglich, vor allem dann nicht, wenn es sich um Kalenderlinien handelt, die ihren eigenen Gesetzen gehorchen, nämlich kosmischen Bewegungen, also nicht von tellurischen Festpunkten abhängig sind.
Erstaunlich ist, daß sich im internet kaum jemand mit den in Deutschland und Frankreich so zahlreich festgestellten Liniennetzen beschäftigt, während Alfred Watkins und seine Nachfolger wie John Michell die englischsprachigen Seiten füllen. Sprachbarriere?

Einige Literatur zu den Liniensystemen

Amann, Peter : 1997 bis 2004 in Zeitensprünge
Bischoff, Günter (1998): »Vorgeschichtliche Dreieckskonstruktionen in der Steiermark«, in: An den Grenzen unseres Wissens, Bd.2, Hrg. Thomas Mehner (Suhl i.Th.)
Doumayrou, Guy-René (1975): Géographie sidérale (UGE, Paris)
Fester, Richard (1981): Die Steinzeit liegt vor Deiner Tür (Herbig, München-Berlin)
Guichard, Xavier (1936): Eleusis Alesia. Enquête sur les origines de la civilisation européenne (Abbeville) im internet: www.ancient-wisdom.com/xavierguichard.htm
Kaminski, Heinz (1995): Sternenstraßen der Vorzeit (Frankfurt/M.)
Krahe, Hans (1963): Alteuropäische Hydronomie (Mainz)
Korth, Hans-E. : 2005 zwei Beiträge in Zeitensprünge 17,1 und 17,3
Le Scouëzec, Gwenc’hlan und Masson, Jean-Robert (1987): Bretagne mégalithique (éd. Seuil, Paris)
Machalett, Walther (1970): Die Externsteine - Das Zentrum des Abendlandes (4 vol.; Hallonen Verlag, Maschen)
Meier, Gert (1999): Die deutsche Frühzeit war ganz anders (Tübingen)
Meier, Gert und Zschweigert, Hermann (1997): Die Hochkultur der Megalithzeit. Verschwiegene Zeugnisse aus Europas großer Vergangenheit (Tübingen)
Michell, John (1969): The New View over Atlantis (London) dtsch: Die Geomantie von Atlantis (München 1984/1986 a.d.Engl. v. M. Bischof; München)
Pfister, Christoph (1997/8): »Brenodurum – Bern und die Entdeckung einer keltischen Landvermessung im Berner Mittelland I und II«, in Zeitensprünge 4-97, 628-656 und 2-98, 235-253
Richer, Jean (1967): Géographie sacrée du Monde grec (Hachette, Paris)
(1970): Delphes, Délos et Cumes (Julliard, Paris)
Rogowsky, Fritz (1973): "Tennen und Steinkreise in Griechenland" in: Mitt. der TU Braunschweig VIII, Heft II
Röhrig, Herbert (1930): Heilige Linien durch Ostfriesland (Aurich) - im internet vorhanden
Le Soüezec, G. (1987) : Bretagne mégalithique (Seuil, Paris)
Stolla, Hubert und Bischoff, Günter (1994): im internet zu finden, besonders durch Sepp Rothwangl.
Thiele, Wolfgang u. Knorr, Herbert (2003): Der Himmel ist unter uns (Bottrop)
Topper, Uwe (1977): Das Erbe der Giganten (Olten/Schweiz)
Watkins, Alfred (1925): The Old Straight Track (London)

Was gibt es noch in diesem Heft 2-2017? Eine Würdigung des "Astralmythologen" Eduard Stucken durch Illig. Wer hätte je gedacht, wie vielseitig dieser Autor war ! Als wir als Jungs die "Weißen Götter" lassen, diesen mordmäßig dicken Wälzer über die Eroberung Mexicos, da war wohl keinem von uns bewußt, welch ein Genie ihn verfaßt hatte. Hier ist mehr als ein Felix Dahn oder Gustav Freytag am Werk gewesen. Illig führt Velikovsky gegen Stuckens Ansicht zum Verhältnis Mythen-Katastrophen an, und so erfahren wir gleich noch eine Neuigkeit, die kaum in unseren Kreisen besprochen wurde: Velikovsky hatte in seinem postumen Buch "Mankind in Amnesia" (1982) von 700-Jahrperioden gesprochen: Das sei der (ungefähre) Zeitraum, in dem sich Katastrophen in der Neuzeit wiederholen. Ich hatte diesen Ausrutscher des alten Vorkämpfers nicht ernstgenommen (siehe http://www.ilya.it/chrono/pages/rezvelikodt.htm), sogar für eine Entgleisung der Herausgeber gehalten. Nun bringt Illig seinen ehemaligen engsten Mitarbeiter Heinsohn und dessen 700-Jahrlücke damit in Verbindung: "Vielleicht hat sich Gunnar Heinsohn deshalb für eine mittlerweile 700-jährige Phantomzeit entschieden." (S. 329) Illig sieht sich selbst dadurch in Kontraposition zu Velikovsky, weil seine eigene Phantomzeit von 297 Jahren Velikovskys Kalkulation gestört habe, "was gerade angelsächsische Velikovskyaner verärgerte." (ebenda)
Nun, ganz so einfach ist es nicht.

Am guten Schluß darum noch ein Zuruf, der nicht nur an den Herausgeber der Zeitensprünge gerichtet ist:
Alle Artikel der Zeitensprünge und ähnlicher Publikationen sollten im internet frei zugänglich werden, so wie es die Arbeiten dieser Webseite (verantwortlich: Ilya Topper) schon von Anfang an waren. Dann würde sich eine Diskussion leichter führen lassen.
Scharfe Streitigkeiten können ausgetragen werden, aber Mißgunst und Totschweigen von Kollegen ist kein Weg, der uns weiterführt.

Uwe Topper, Berlin im November 2017

Zeitensprünge 3 - 2017

Macht sich total unbeliebt, der Topper, wenn er auch diesmal wieder die Zeitensprünge bespricht. Unbeliebt bei dem Hersteller (Illig) und erst recht bei seinen Kritikern, die den Bahnbrecher der Phantomzeitthese ausnahmslos links liegenlassen. Illig habe es nicht verdient, daß man ihn beachtet, heißt es dazu. Topper weiß doch, was ihm blüht, wenn er es nicht lassen kann ... Dagegen: Soweit ich die chronologiekritische Szene überblicken kann, ist Illigs Zeitensprünge-Heft immer noch der auffälligste Beweis für das Weiterleben der einst so aufregenden Idee.
Was zur Kritik verpflichtet und auch Ablehnung einzelner Aussagen zuläßt.

Fast am Anfang im neuen Heft gibt es einen 13-seitigen Aufsatz von Heribert Illig über Atlantis. Seine scharfe Zurechtweisung der gedankenlos tönenden Archäologen wie Zangger ist nötig und fundiert. Manche feine Ironie ist eingebaut und macht die Lektüre zum Genuß. Soviel zur Form, nun zum Inhalt.
Da redet Kritias (204) vom Herrscher Atlas, nach dem der ganze Ozean (noch heute) genannt wird, und von seinem Erstgeborenen, der Gadeiros heißt, sicher nicht zufällig genau wie die große Hafenstadt Gadeira am Atlantik (heute: Cádiz) usw. ... weshalb Topper seinerzeit nicht anders konnte, als diese Hinweise geographisch auf Cádiz zu beziehen und entsprechende Örtlichkeiten (drei ringförmige Gräben mit Häfen, den Tempel, die Quelle usw.) als Vorbild für Platons Erzählung anzusehen. Die Maße für Kanäle und Brücken wollte Topper nicht ganz ernstnehmen, während Illig gerade hier das "Märchenhafte", ja gewaltig Übertriebene ankreidet – zu Recht. Oder sollten die Maße aus einer anderen Vorlage falsch übertragen worden sein? Wichtigere Zahlen sind für uns die mehrfache Zeitbestimmung in Platons Bericht, 9000 (auch 8000) Jahre, die allen soviel Kopfzerbrechen bereiten (Topper brachte 2009 einen plausiblen Vorschlag: siehe go Auswirkungen der Präzessionssprünge auf die Jahreszählung, Abschnitt 2: Platons Berechnung der 8000 Jahre.). Illig nennt, indem er Atlantis ans Ende der Bronzezeit verlegt, den "sehr zweifelhaft"en Abstand "900 Jahre" – Druckfehler oder einfach eine Null gestrichen, wie er schon für die Längenmaße vorschlug? Mit Velikovsky möchte er an dieser Stelle 600 Jahre Dunkelheit ausfallen lassen – wohl von der Bronzezeit, nicht von Platons Angabe. Hier wird er schwammig.
Und nach "herrschender Lehre" liege Atlantis gar 1200 Jahre vor Platon (sagt Illig S. 349) – da fragt man sich, welche "herrschende Lehre" dergleichen behaupten würde. Vielleicht der Fernsehsender?
Wenn Illig moniert, daß gewisse Namen in der kritisierten Fernsehdarbietung nicht vorkamen, dann muß ich ihm nun selbst entsprechendes vorhalten: Donnelly von 1882 und Muck von 1954 kommen in seinem Artikel vor, aber Spanuth fehlt, und Topper erst recht, wo doch Illig dessen Buch von 1977 in seinem ersten großen Wurf 1988 mehrmals zitierte. Der eigentliche, aufklärende Stoß, der die Atlantisforschung zum guten Ende führte, der Beitrag von Gisela Albrecht in dieser Zeitschrift 1994, die auch Platons Staat und Gesetze in die Beurteilung mit einbezieht, wird zum Glück gebührend zitiert. Im folgenden baue ich darauf auf:
In den beiden Schriftstücken Timaios und Kritias entwirft Platon die Geschichte der geheimnisvollen Insel Atlantis, wobei einige Elemente in dieser „durchaus wahrhaften Geschichte“ (Platon) Glaubwürdigkeit ausstrahlen. Er gibt seinem Bericht die Merkmale echter Überlieferung, nämlich eine Kette der Überlieferer, sodann Anklänge an noch nicht lange vergangene Ereignisse, außerdem die nachvollziehbare Geographie des Mittelmeeres, und anderes mehr. Platon will mit seiner Dichtung eine wahre Geschichte darstellen, um die von ihm vorgebrachten Ideen zum Thema Idealstaat zu unterstützen. So erweist sich Platons Atlantis als ein „Mischmodell“ (Albrecht S. 18) aus Fiktion und historischen Bruchstücken, „Teil eines philosophischen Gedankenspiels in ‚historischem Gewand‘, und die ‚versunkene Insel‘ hält die Erinnerung an eine Naturkatastrophe wach.“ (S. 21) – oder eigentlich an drei Katastrophen. Der Zeitrahmen Platons, 8000 Jahre „vor Solon“, gilt noch heute als Zeitpunkt für das Ende der Eiszeit, denn Geologen des 19. Jahrhunderts hatten diese Zeitgrenze übernommen und klug ‚bewiesen’.
Auf Grund von Albrechts Artikel denke ich, daß die Atlantis-Chronologie Platons völlig unzumutbar ist, denn zusammen mit Atlantis wird ja, wie Albrecht hervorhebt, durch Platon auch ein Ur-Athen entworfen, das damit 11600 Jahre vor heute existiert hätte, was für Archäologen jenseits aller Erörterung liegt. Platon schafft hier „fast neun dunkle Jahrtausende“ (Albrecht S. 9). Solche Zahlenpakete – als Tausender – haben nur Modellcharakter, ein realistisches geschichtliches Zeitmaß war den Griechen unbekannt.
Wie oben gerade erwähnt, hat Topper 2009 einen neuen Vorschlag gemacht: Platon richtete sich bei seiner Zeittafel wohl nach dem bekannten Muster der Präzessionsverschiebung des Frühlingspunktes, und dadurch ergaben sich die unwahrscheinlich hohen Jahreszahlen. Mit dieser Methode arbeiteten alle ersten Chronologen des Abendlandes, Scaliger und Kalwitz und Petavius und auch Isaac Newton. Sie verwendeten das große 'Platonische Jahr' (26.0000 Jahre für einen Präzessionsumlauf). (Hierzu ausführlicher im "Jahrkreuz" S. 166 f)
Zum Schluß wird auch Mellaarts fiktiver Schatz erwähnt, wobei erklärt wird, was seit Dora Hamblin (1973) (bzw. Pearson und Connor 1968) alle Interessierten wissen: Diese viele Jahrtausende alten Städte und Schätze von Hacilar, Catal Hüyük oder Dorak gibt es nur in der journalistischen Archäologie, nicht in einer real gedachten Frühzeit (siehe hier mein Artikel von 2002: go http://www.ilya.it/chrono/pages/anatoliafakedt.htm).
Anmerkung: Illig wies auf Mellaarts Fälschungen schon 1988 hin, wie ich in meiner Besprechung seines go Buches von 1992 hervorhob: >Beachtlich ist Illigs Weitblick bezüglich archäologischer Fälschungen: S. 162 wird Mellaart als Erfinder erwähnt, ohne Begründung: "In dem Moment, in dem die C14-Datierungen abdanken, verschwindet auch diese Ur-Kultur (M. Gimbutas Alt-Europa) samt ihrer von James Mellaart geschaffenen und von H. Hauptmann vertieften Parallelkultur in Anatolien" (mit Anm. 394: Illig, Veraltete Vorzeit 1988, S. 142, wo Hamblin zweimal genannt wird als Quelle).<
Das Thema ist wieder aktuell, go siehe meine Notiz und mein kurzer Nachtrag hier.

Ahnenschwindel im alten Rom ? Heribert Illig sagt es schon im Untertitel: "Genealogie nach Bedarf und Bedürfnis".
Durch Zitat nach Martin Richau wird das gleich abgemildert: Man dürfe es nicht so verbissen sehen, Ahnenschwindel sei das nicht, sondern Dichtkunst. Eben, dann hat es mit Geschichtsschreibung wenig zu tun. Aber ein bischen verräterisch ist diese Dichtung doch. Da werden (S. 366) durch Varro nach Pythagoras 440 Jahre zwischen Tod und Wiedergeburt (einer Person? oder Kultur? hier einer Stadt!) gefordert – das ist doch ein biblisches Jahreszahlenpaket! Das AT hat mehrmals die Abstandszahl 440 (auch mal 480) Jahre, z.B. gelten vom Exodus bis Salomon in der Septuaginta 440 Jahre. Die Chronologie des Manetho (Georg Friedrich Unger, Berlin 1867) hat ebenfalls diese Summe, die auch sonst häufig in hebräischen Schriften benützt wurde, ohne im Einzelnen ableitbar zu sein.
Varro schiebt 440 Jahre zwischen Trojas Fall (1193 vor 1 AD) und Roms Gründung (753 vor 1 AD) ein. Was zwingt ihn denn dazu, wo doch das erste Rom von dem Trojaflüchtling Aeneas gegründet wurde, also Trojas Untergang und Roms Aufgang etwa zeitgleich sein müßten? Ich schließe wieder einmal: Varro kann nur im späten 16. Jh. verfaßt sein.
Einige Zeitspringer wollen nur 1-2 Jh. des frühen Rom streichen – aber das behebt den Fehler doch nicht! Illig selbst bezweifelt im selben Jahr 1995 gleich rund 350 Jahre, Dubnow nur rund 200 Jahre, Illig einigt sich auf den "Mittelwert" als Streichintervall ...
Neben Paul C. Martin, der an Hand der Münzen rund 200 Jahre streichen möchte, kommt wieder Gisela Albrecht 1995 zu Wort (S. 368) und damit wird alles deutlicher: "Auch ihr Fazit ist klar und eindeutig", sagt Illig, und zitiert daraus: "Die Geschichte der frühen römischen Republik bei Livius ist zu lang und in großen Teilen gefälscht." Es "sind etwa 150 Jahre Leerzeit zu streichen." Albrecht zeigt, daß Livius eine Utopie beschreibt, keine historische Realität.
Die Frage bleibt nur: wann wurde diese Schrift gefälscht und von wem? Soweit ich sehen kann, nimmt Illig die römische Geschichte, so gefälscht sie auch sein mag, immer noch als echte Quelle wahr, die nur zu beschneiden und zu reinigen wäre.

Über den verschlungenen Laokoon und das verdächtige Evangelium geht es weiter zur römischen Landvermessungstechnik, ein wahrhaft spannendes Thema, das schon Eugen Gabowitsch in Angriff genommen hatte, aber nicht mehr ausführen konnte. Der Ansatz von Illig sollte unbedingt fortgesetzt werden, das ergäbe ein weiteres Standbein im Sinne der Schichtenevidenz.

Nach Trier und Fritzlar, die durch Illig ihre literarische karolingische Geschichte verlieren, (der Befund einer verkehrten Kirche im 14. Jh. – Apsis im Westen, Turm im Osten – scheint kurz durch, S. 404) macht Illig einen Besuch bei den Arianern in Venedig. Der nachgiebige Lagunenboden gibt keine Grundlage für die fast nur literarische Vergangenheit, die materialreich erst im 13. Jh. (italienischer Zählung) einsetzt. Man beruft sich sogar auf einen Grundstein mit der Jahreszahl 639, aber Illig findet das "nicht überzeugend, war doch damals noch nirgends eine Zeitrechnung nach Christi Geburt in Gebrauch" (S. 424). Interessant, daß auch hier der Unfug mit den erfundenen Zahlen getrieben wird. Ist das nötig?
Bei Betrachtung der vermeintlich arianischen Flechtmuster an Altarschranken wird die Aufmerksamkeit des flüchtigen Lesers geweckt (S. 418 f): "Damit löst sich ein Rätsel, das von mir (Illig) immer wieder angesprochen wurde, dessen Lösung ich aber immer in der falschen Richtung gesucht habe. Die mit diesen Altarschranken so häufig verbundenen Flechtwerksteine verweisen in keiner Weise auf arianischen Glauben!" Die Verschiebung ins 11. Jh. (noch einmal S. 420) geschieht allerdings in etwas verschiedener Lesung der offiziellen Geschichte, nicht durch Analyse der Darstellungen. Dabei bleiben die "arianischen" Mosaiken von Ravenna in der Antike (wo sie inhaltlich hinpassen), dennoch 1500 Jahre alt, was undenkbar sein müßte, Illig aber nicht aufstößt. Statt der Arianer, die eine Erfindung der Katholiken sein dürften, wie Angelika Müller mehrmals gezeigt hat, müßte eine Übergangszeit kurz vor Ausbildung der katholischen Kirche in der Renaissance angenommen werden. Davon ist Illig weit entfernt.

Zypern, Elfenbein und der allgegenwärtige Karl bilden die nächsten Themen, ein vielseitiges Heft! Über sie hinwegspringend widme ich die Aufmerksamkeit der geheimnisvollen Karte von Piri Reis in Illigs Besprechung von Susanne Billigs Buch über Fuat Sezgin, wobei die These im Vordergrund steht, "die Araber" hätten Amerika als erste angefahren. Solches hatte vor 25 Jahren (zur 500-Jahrfeier der Kolumbustat) die Rote Herzogin, Isabel Álvarez de Toledo, mit ihrem Buch "No fuimos nosotros" (Wir waren's nicht) aufsehenerregend behauptet und mit Quellen fundiert, was hier aber nicht erwähnt wird.
Das Problem der Kartographierung der Küste Amerikas hatte ich 2006 in "Kalendersprung" (Teil 4) und dort auch die Araberthese (S. 104) sowie das Buch der Herzogin erwähnt.
In einem Satz spricht Illig aus, worum es ihm bei dieser Rezension geht: "Um im Strudel möglicher Propagandaaktionen nicht die Orientierung zu verlieren, ist Billigs Buch zu prüfen." (S. 444) – gewiß, diese Gefahr besteht, da Sezgin (hier durch das Sprachrohr Billig) die religiöse Verknüpfung nicht vermeidet, was bei einem Orientalen hinzunehmen wäre, aber an einer deutschen Hochschule peinlich berührt. Wieweit nun aber die anderen angedachten Amerikafinder – Kelten oder Wikinger oder Chinesen – als relevant gelten können, ist fraglich. Bleibende Wirkung hatten sie wohl nicht, wie Illig betont. Jedenfalls kann auch vom islamischen Kultureinfluß, den Sezgin gern hätte, im vorkolumbischen Amerika nicht die Rede sein, selbst wenn dort afrikanische oder orientalische Elemente auffindbar wären. Ethnie ist eben nicht gleich Religion.
Kurzum: Sezgin ist "leider nicht der richtige Mann für das Anliegen wissenschaftlicher Verständigung." (S. 446). Und das führt Illig nun pointiert aus, die Zitate aus Sezgin werden immer peinlicher und widersprüchlicher, am Ende kann man nur zustimmen: Das ist nicht Wissenschaft sondern Propagierung von Überzeugungen unter dem Mantel der Geschichtsschreibung. Ob man dafür Al-Mamuns Wissenschaftshaus um einige Jahrhunderte versetzen muß oder gar anzweifeln sollte, spielt nun keine Rolle mehr; die Religion ist daran schuld, daß ab 1600 im islamischen Bereich keine Fortschritte mehr möglich sind.
Zum Glück kommt nun die Piri-Reis-Karte auf den Tisch (oder eigentlich nicht sie selbst sondern nur die einzige fotografische Wiedergabe, die davon aufzutreiben ist), und damit läßt sich behaupten, daß die Araber eben doch schon vor Kolumbus Kenntnis von Amerika hatten und dessen Küsten mit "unvorstellbarer Exaktheit" wiedergeben konnten. Stimmt das?
Illig gibt seit 1989 (in VFG, gegen Horst Friedrich) zu bedenken, daß es sich um eine Fälschung handeln könnte, wobei er nicht der einzige ist, der so messerscharf schließen kann. Schon 1980 hatte Brentjes auf Fälschung gesetzt (S. 449). Wahrscheinlich ist der Verdacht schon so alt wie die Auffindung der Karte selbst, nämlich von 1929.
Was die viel gerühmte Genauigkeit der Karte anbetrifft, die ist mäßig. Nur der Küstenverlauf von Guyana und Brasilien ist einigermaßen realistisch, der Maßstab allerdings nicht derselbe wie der für die tatsächlich sehr genaue Küstenlinie von Südeuropa und Westafrika auf dieser Karte. Schon der Doppelfluß Paraná – Uruguay ist viel zu nahe eingezeichnet, was den Eindruck erweckt, als sei die Karte bezüglich Südamerikas aus mehreren Teilen zusammengestückelt (was in der türkischen Kartenlegende auch gesagt wird: sie basiere auf 20 Karten). Und die angeblich so verblüffend korrekte Wiedergabe der Antarktis, eisfrei noch dazu ("präglacial"), auf die sich Hapgood in seinem "berühmt-berüchtigten Buch" (Illig S. 449) stützte, ist pure Fantasy.
Der Schluß aus der Kartenlegende, die Kolumbus die Erstbefahrung der westlichen Inseln zuschreibt, kann nur lauten: "für eine arabische Vor-Entdeckung bleibt kein Spielraum", wie Illig im Konzentrat sagt (S. 451). Hat das vor ihm niemand gemerkt, nicht einmal Sezgin, der doch die türkische Beischrift der Karte am besten lesen konnte?
Im 4. Teil seines Beitrags greift Illig die islamische Chronologie direkt an: "Zeitversetzung". Aus Beispielen, die sich vielfach vermehren ließen, schließt er, "dass die frühe islamische Wissenschaft wegen ihrer Anbindung an ein anderes Hedschra-Datum ein bis zwei Jahrhunderte zu früh datiert wird (schon 2016)." Ob das wohl ausreicht? Da wird von Billig großer Seehandel zwischen China und Marokko "um 900" behauptet, bis 54° südl. Breite (die Kerguelen liegen allerdings schon bei 49°), was keinen Sinn macht und erst viel später (nach 1300) berichtet wird. Wie nun die recht guten Umrißlinien der Antarktis auf Seekarten des 16. Jh.s zustandekommen, bleibt auch für Illig unklar. Wilhelm Bölsche hatte sich 1925 mit diesem Rätsel beschäftigt und ist schlicht zu dem Schluß gekommen, daß es sich um Vermutungen handeln müßte.
Illig bespricht dann eine deutlich jüngere Nachahmung der Karte von Al-Idrisi, die in ihrer Primitivität so richtig zeigt, "dass die von Sezgin beschworene kartografische Meisterschaft der Muslime zur Mitte des 12. Jh. noch in keiner Weise existierte." (S. 456) "Schiffbruch" nennt Illig am Ende diesen Versuch Sezgins, die Geschichte der Kartographie aufzuhellen. Ob wir noch mehr über dieses spannende Thema vom Meister erfahren werden?

Es folgt Stephan Diebitz mit seiner Untersuchung der Evolution der Instinkte.
In warmherziger Weise bringt uns Diebitz den bekannten und doch immer seltener gelesenen Insektenforscher Jean-Henri Fabre (1823-1915) nahe, denn seit 2010 sind bisher acht der zehn Bände seiner "Erinnerungen" (Souvenirs entomologiques) in deutscher Übersetzung erschienen und damit das Lebenswerk dieses vielseitigen Gelehrten für uns greifbar geworden. Diebitz geht es in seinem Beitrag um Fabres Überlegungen in Sachen Instinkt und dessen Unvereinbarkeit mit der Darwinschen Entwicklungstheorie. Fabre beschreitet immer den Weg von den Einzelheiten zur Ansicht des Ganzen, wobei er seine Entdeckungen "in den zauberhaften Mantel der bildhaften Sprache kleidet", denn Fabre, der über eine breite humanistische Bildung verfügte, ist nicht nur Wissenschaftler sondern auch Dichter, wie Diebitz ausführt. Das macht seine Werke noch heute so wertvoll.
Dabei stellt sich heraus, daß der Entwicklungsgedanke schon bei Leibniz ("mehr als einhundert Jahre vor Darwin") ausgebildet daherkommt, wahrscheinlich ohne, daß Fabre darum wußte, wie Diebitz anmerkt. Neuerungen in der Lebenssphäre entstehen nicht allmählich (man denkt an das so unvorstellbar aufgeblähte Zeitschema Darwins) sondern plötzlich, sagt Fabre. Und Diebitz definiert: "Unbewusst ablaufende, mehrgliedrige, sich nicht verändernde Handlungen animalischer Organismen sind Instinkte." Sie unterscheiden sich von Reflexen, die schon bei Pflanzen vorkommen. Der mehrgliedrige Ablauf animalischer Handlung in nur einer Richtung ist dabei unumstößlich.
Als Beispiel werden bestimmte Wespenarten vorgeführt, an denen Fabre zeigt, "dass die erstaunliche Komplexität des Vorgangs sowohl seine allmähliche und stufenweise Entwicklung als auch die Rolle des Zufalls ausschließt." und: "Ein sich allmählich herausbildender Instinkt ist offenkundig unmöglich." Kennt man die Fortpflanzungsweise dieser Wespen (und aller Insekten), dann weiß man: Versuchsreihen mit Erfolg und Irrtum sind dabei undenkbar, denn die Gattung ist verloren, wenn sie nicht auf Anhieb Erfolg hat. Hier muß ein anderer Mechanismus wirksam sein.
Diebitz spricht tiefe Einsichten ruhig aus: "Das Gedächtnis ist das Fundament der Erinnerung, der Instinkt die Grundlage der Intelligenz." Diese Sätze, die über Fabre zu Bergson und darüber hinausführen, machen seine Besprechung zu einer Bereicherung.
Diebitz findet (S. 474) bei Fabre "eine schöne Formulierung, die ganz neutral ist und in der kein Gott und kein intelligenter Designer vorkommt" – tatsächlich, diese Abgrenzung ist Forderung der Zeit – nämlich "die glänzende Bestätigung einer präetablierten Ordnung der Dinge". Ich denke dabei an eine strukturierte Einsicht des Individuums in seine Welt, aus der ein harmonisches Zusammenspiel alles Lebendigen resultiert; womit nichts erklärt ist, aber doch eine Beschreibung im Sinne der von Nicolai Hartmann (1882-1950) gelehrten Ontologie gegeben wird.
Der Entelechie-Gedanke von Hans Driesch kommt hier nicht zur Sprache, vielleicht wird Diebitz ein andermal darauf eingehen. Das Ziel (Telos) einer Instinkthandlung ist ein Problem besonderer Art, wie er (S. 473) anreißt. Aber die irrationale Vorstellung einer präetablierten Ordnung der Dinge, die sich aus immanenten Gründen nicht erfahren läßt, ist "nicht mehr als ein schöner Gedanke. Oder ein Glaube."
(Diebitz hat uns ja schon lange mit interessanten Betrachtungen zu diesem Themen beschenkt, ich erinnere an seine Darwinismus-Analyse, meine Besprechung go hier: ZS 2005, 1)

Schließlich berichtet Andreas Otte als ferner Beobachter über den diesjährigen Kongreß zum Elektrischen Universum 2017 in Phoenix, Arizona, USA.
Diese physikwissenschaftlichen Treffen, an denen Otte oft teilnahm und selbst Vorträge hielt, sind Anlaufpunkt für einige der gewagtesten pionierhaften Gedankenexperimente, die ich mangels Wissen nicht beurteilen, nur bewundern kann. Dabei geht es nicht nur um Gravitation und ein neues Atom-Modell, sondern auch um mystische Fragen ("Haben Sterne ein Bewußtsein?" S. 479) oder um einen Vergleich von Wettermodellen mit den Stelen von Göbekli Tepe (S. 484). En passant erfährt man einige blitzlichtartige Einsichten, wie z.B. die Unlogik in Einsteins Zeitvorstellung oder die Erkenntnis, daß die Sonne in unserem Klimamodell eine wesentlich größere Rolle (nämlich elektromagnetischer Art) spielt als bisher angenommen (beides S. 480).
Der dritte Konferenztag ist der Weiterführung von Velikovskys Weltbild gewidmet. Und hier geschieht nun etwas, was lange überfällig war: Bill Mullen legt den Fokus (wenn auch kritisch) auf die Arbeiten von Illig und Heinsohn. Andrew Fitts bespricht neben anderen Fortsetzern von Velikovsky Heinsohns Buch "Die Erschaffung der Götter".
Im "Abschluss" sagt Otte: "stehen wir – wie schon länger – kurz vor der Entdeckung der Weltformel", wobei der Rezensent nicht weiß, ob das mit Augenzwinkern oder als Prophezeiung verkündet wird. Otte schließt: "Alles in Allem wieder eine sehr gelungene Konferenz, wobei die Berücksichtigung der Chronologie-Kritik als Konferenzthema erfreulich und hoffentlich keine Eintagsfliege ist."
Mit Empfehlung dieses wichtigen Beitrags ende ich meine Besprechung des Heftes.

Literatur, die kurz erwähnt wurde:

Albrecht, Gisela (1994): Atlantis – streng nach Platon (VFG 4-94)
Billig, Susanne (2017): Die Karte des Piri Re'is (Beck, München)
Bölsche, Wilhelm (1925): Von Drachen und Zauberküsten.
Hamblin, Dora Jane (1973): Türkei, Land der lebenden Legenden (USA, dtsch 1977 und 1988, Lübbe, Berg. Gladbach)
Hapgood, Charles (2002): Die Weltkarten der alten Seefahrer (Verlag 2001, Frankfurt/M; orig. Maps of the Ancient Sea Kings, Philadelphia/ New York 1966)
Heinsohn, Gunnar (1997): Die Erschaffung der Götter. Das Opfer als Ursprung der Religion (Reinbek)
Illig, Heribert (1988): Die veraltete Vorzeit (Frankfurt/M; 2° Mantis, Gräfelfing 2005)
(1989): Piri Reis – Zur Unzeit gefundene Karten (VFG 1, 5; S. 22-24; Gräfelfing)
Müller, Zainab Angelika (2007): " Zur Gleichsetzung von Ali und Arius und zur Identität der Arianer" in ZS 19 – 3 S. 600 ff (Gräfelfing)
Pearson, Kenneth, und Connor, Patricia (1968): The Dorak Affair (New York)
Topper, Uwe (1977): Das Erbe der Giganten (Walter, Olten; 1978: Lübbe, Berg. Gladbach)
(2016): Das Jahrkreuz (Grabert, Tübingen)

Uwe Topper, Januar 2018

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